Mein "Zwei-Kästen-Bier" Hercules
Verfasst: Mi 7. Aug 2019, 16:27
Als ich neulich an meine Werkstatt kam, stand ein Fahrrad vor der Türe im Flur. Erst auf den zweiten Blick merkte ich das es keines meiner Räder ist. Ein paar SMS und Telefonate später wusste ich das einer der Mieter, der ein Lager über meiner Werkstatt hat, mir das Rad hingestellt hatte. Im Tausch wollte der Besitzer zwei alte Holz-Bierkisten, (Brauerei Schlenkerla und Brauerei Mahr) die ich mal auf dem Sperrmüll gefunden habe, von mir. Der Deal stand und das Rad war meines.
Erst dachte ich, aufgrund der Bauweise das Rades, es sei Vorkrieg (Bandfeststeller, Lackierung, usw alles sehr altbacken), ein Blick auf die Nabe und der Rahmennummer sagte mir aber das Rad stammt aus dem Jahr 1952. Das Rad stand aufgrund eines Vorfalles seit den frühen 60ern im Keller und wurde nie mehr bewegt oder umgebaut (die Staub und Dreckschicht war gigantisch! Hat aber den Lack gut konserviert). Sogar die alten Reifen waren noch drauf . Außer den beiden, kleinen Ventilschläuchen habe ich nichts ersetzt an den Laufrädern, sogar die Ventilkappen sind noch die alten aus Gummi und die Schläuche hielten die Luft. Die Pedale fehlten leider, ebenso die linke Kurbel und die linke Kurbelschraube. Einer der original Hercules (Bakelit oder Plastik?) Griffe ist irgendwann mal verloren gegangen. Herr Fingerhut von Velo-Classic konnte mir eine linke Kurbel samt Kurbelmutter besorgen. Original Pedale und einen Griff würde ich noch suchen. Die wenigen Roststellen wurden vorsichtig ausgemerzt und mit Tannox behandelt, der Lack lediglich etwas gepflegt und mit Wachs aufpoliert und konserviert. Alle Lager wurden gefettet. Flugrost an den schön linierten Felgen wurde mit Cola light (das Zeug sauf ich nicht) behutsam auspoliert. Die original Reifen wurden drauf belassen und nur mit etwas Reifenpflege behandelt. Die Lackplatzer am Strahlenkopf wurden so belassen, das ist halt einfach so und ich kanns hinnehmen. Das Leder der Hercules Rahmentasche und des Lohmann Sattels wurde etwas mit Lederfett gepflegt. Ich fahre das Rad kaum, da es mir dafür zu schade ist und die schöne Extra-Prima Ballon Bereifung einfach dran bleiben soll. Lediglich einmal wurde es ausgefahren, dafür habe ich den schönen Lohmann Sattel, kurzzeitig, gegen einen besser erhaltenen Wittkop ausgetauscht um das Leder zu schonen, zwei 50er Standard Griffe ran gemacht und hinten, ebenfalls kurzzeitig, einen stabileren Pneumant aufgezogen. (auf den Bildern zu sehen, auch, hab ich gerade bemerkt, hab ich den Bosch Dynamo nicht hingeschraubt auf den Bildern.)
Interessant finde ich wie altbacken Hercules noch in den 50ern ihre Räder baute.
Auch wenn das Rad aus den 50ern ist, gehört es zu einem meiner Liebsten in meiner Sammlung. Wohl auch weil es hier aus meiner Heimat Franken kommt.
Knut
Erst dachte ich, aufgrund der Bauweise das Rades, es sei Vorkrieg (Bandfeststeller, Lackierung, usw alles sehr altbacken), ein Blick auf die Nabe und der Rahmennummer sagte mir aber das Rad stammt aus dem Jahr 1952. Das Rad stand aufgrund eines Vorfalles seit den frühen 60ern im Keller und wurde nie mehr bewegt oder umgebaut (die Staub und Dreckschicht war gigantisch! Hat aber den Lack gut konserviert). Sogar die alten Reifen waren noch drauf . Außer den beiden, kleinen Ventilschläuchen habe ich nichts ersetzt an den Laufrädern, sogar die Ventilkappen sind noch die alten aus Gummi und die Schläuche hielten die Luft. Die Pedale fehlten leider, ebenso die linke Kurbel und die linke Kurbelschraube. Einer der original Hercules (Bakelit oder Plastik?) Griffe ist irgendwann mal verloren gegangen. Herr Fingerhut von Velo-Classic konnte mir eine linke Kurbel samt Kurbelmutter besorgen. Original Pedale und einen Griff würde ich noch suchen. Die wenigen Roststellen wurden vorsichtig ausgemerzt und mit Tannox behandelt, der Lack lediglich etwas gepflegt und mit Wachs aufpoliert und konserviert. Alle Lager wurden gefettet. Flugrost an den schön linierten Felgen wurde mit Cola light (das Zeug sauf ich nicht) behutsam auspoliert. Die original Reifen wurden drauf belassen und nur mit etwas Reifenpflege behandelt. Die Lackplatzer am Strahlenkopf wurden so belassen, das ist halt einfach so und ich kanns hinnehmen. Das Leder der Hercules Rahmentasche und des Lohmann Sattels wurde etwas mit Lederfett gepflegt. Ich fahre das Rad kaum, da es mir dafür zu schade ist und die schöne Extra-Prima Ballon Bereifung einfach dran bleiben soll. Lediglich einmal wurde es ausgefahren, dafür habe ich den schönen Lohmann Sattel, kurzzeitig, gegen einen besser erhaltenen Wittkop ausgetauscht um das Leder zu schonen, zwei 50er Standard Griffe ran gemacht und hinten, ebenfalls kurzzeitig, einen stabileren Pneumant aufgezogen. (auf den Bildern zu sehen, auch, hab ich gerade bemerkt, hab ich den Bosch Dynamo nicht hingeschraubt auf den Bildern.)
Interessant finde ich wie altbacken Hercules noch in den 50ern ihre Räder baute.
Auch wenn das Rad aus den 50ern ist, gehört es zu einem meiner Liebsten in meiner Sammlung. Wohl auch weil es hier aus meiner Heimat Franken kommt.
Knut