Hedda - Arthur Ebert, Berlin 1930er Jahre
Moderator: yan.kun0567
- Flo Freund
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Hedda - Arthur Ebert, Berlin 1930er Jahre
Mein Rad der Marke Hedda wurde laut Papperitz von Arthur Ebert in Berlin gebaut.
Den Schriftzug hat irgendein früher Besitzer brachial "freigelegt"
Scheinbar eine kleine Rahmenbauwerkstatt? Dafür spricht auch der Vorbau der eventuell auch
individuell angefertigt wurde.
Die Frage, ob das Rad in dieser Ausstattung mit Leichtmetall-Sportsattel und Tourenlenker bestellt wurde lässt sich
heute nicht mehr beantworten. Das einzige was ich weiß ist, dass der Vorbesitzer die Diamant-Rennpedale abgeschraubt hat.
Gut für ihn - schade für mich.
Eventuell war es tatsächlich nie als Renner aufgebaut. Aufgrund der niedrigen Rahmenhöhe könnte es auch sein, dass es z.B. von einer Frau als leichtes Tourenrad verwendet wurde? Für die Verwendung als leichter "Schönwetter"-Tourer spricht auch die "weit nach hinten gelehnte" Rahmengeometrie. Beim Diamant Modell 66 stehen Gabel und Rahmenrohr deutlich steiler.
Da es kaum noch deutsche Vorkriegsrenner gibt, die nicht von Sammlern ergänzt oder in einen fiktiven Auslieferungszustand versetzt wurden,
habe ich beschlossen, das Rad genau so zu lassen, wie es jetzt ist - also auch nicht zu putzen und das geborchene Gestell des Sattels so zu lassen, wie es ist. Handgefertigte Vorkriegsräder aus Deutschland - und dieses Rad könnte eines sein - sind recht selten. Kennt jemand ein anderes Hedda-Rad? Oder hat jemand Informationen über Arthur Ebert?
Falls jemand ein passendes Steuerkopfschild hat würde ich mich riesig freuen
Es käme in die Vitrine ...
Demnächst werde ich mal nachsehen, mit welcher Jahreszahl die Torpedo-Nabe gestempelt ist...
Den Schriftzug hat irgendein früher Besitzer brachial "freigelegt"
Scheinbar eine kleine Rahmenbauwerkstatt? Dafür spricht auch der Vorbau der eventuell auch
individuell angefertigt wurde.
Die Frage, ob das Rad in dieser Ausstattung mit Leichtmetall-Sportsattel und Tourenlenker bestellt wurde lässt sich
heute nicht mehr beantworten. Das einzige was ich weiß ist, dass der Vorbesitzer die Diamant-Rennpedale abgeschraubt hat.
Gut für ihn - schade für mich.
Eventuell war es tatsächlich nie als Renner aufgebaut. Aufgrund der niedrigen Rahmenhöhe könnte es auch sein, dass es z.B. von einer Frau als leichtes Tourenrad verwendet wurde? Für die Verwendung als leichter "Schönwetter"-Tourer spricht auch die "weit nach hinten gelehnte" Rahmengeometrie. Beim Diamant Modell 66 stehen Gabel und Rahmenrohr deutlich steiler.
Da es kaum noch deutsche Vorkriegsrenner gibt, die nicht von Sammlern ergänzt oder in einen fiktiven Auslieferungszustand versetzt wurden,
habe ich beschlossen, das Rad genau so zu lassen, wie es jetzt ist - also auch nicht zu putzen und das geborchene Gestell des Sattels so zu lassen, wie es ist. Handgefertigte Vorkriegsräder aus Deutschland - und dieses Rad könnte eines sein - sind recht selten. Kennt jemand ein anderes Hedda-Rad? Oder hat jemand Informationen über Arthur Ebert?
Falls jemand ein passendes Steuerkopfschild hat würde ich mich riesig freuen

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Demnächst werde ich mal nachsehen, mit welcher Jahreszahl die Torpedo-Nabe gestempelt ist...
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- Flo Freund
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- tretmuehle
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Re: Hedda - Arthur Ebert, Berlin 1930er Jahre
Würde ich auf jeden Fall auch so machen, denn es sieht - genau so wie es ist - sehr "schneidig" aus!Flo Freund hat geschrieben: So 11. Aug 2019, 12:19 (...) habe ich beschlossen, das Rad genau so zu lassen, wie es jetzt ist - also auch nicht zu putzen und das geborchene Gestell des Sattels so zu lassen, wie es ist (...)
Entspricht im Prinzip total dem heutigen Geschmack in Sachen 'Singlespeed' / 'Fixie' / sportliches "Hipster"-Rad - was den (offenbar) originalen Aufbau umso interessanter macht...
Allerdings könnte ich an Deiner Stelle nicht widerstehen, mal 'ne ausgiebige Runde damit zu drehen ...?

Eine Kleinigkeit: der Steuersatz sticht in jeder Hinsicht sehr raus - ob der in jüngerer bis jüngster Vergangenheit gewechselt wurde?
- Flo Freund
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Re: Hedda - Arthur Ebert, Berlin 1930er Jahre
Auf die Idee mit dem Steuersatz kam mir auch schon.
Aber im Gegensatz zu einem guten Industrierad stammen die Einzelteile
dieses Rades von unterschiedlichen Herstellern - es kann auch sein,
dass der Steuersatz einfach sehr hochwertig verchromt ist.
An der Dicke der Chromschicht wurde ja oft gespart, weil ihr Aufbau mit den
damaligen Methoden viel länger dauerte als beim darunter liegenden Nickel.
Ausserdem musste Chrom gegen Devisen importiert werden ...
-
Auf der anderen Seite kenne ich Steuersätze mit dieser Form eher aus den 50er-Jahren.
Aber bei hochwertigen Renn- und Sporträdern die individuell gebaut oder aufgebaut wurden,
kamen auch in Deutschland häufig hochwertige Teile aus dem Ausland zum Einsatz.
-
zum Thema fahren - kann ich nachvollziehen - habe ich früher immer machen müssen.
In meiner Jugend genug alte Räder beim Fahren beschädigt:
2 x Gabelbruch - 2-3 Tretlagerachsen abgerissen - Tretlagergehäuse zerrissen - Holzfelge wärend der Fahrt gerissen etc. ... irgendwann ist´s gut
Aber im Gegensatz zu einem guten Industrierad stammen die Einzelteile
dieses Rades von unterschiedlichen Herstellern - es kann auch sein,
dass der Steuersatz einfach sehr hochwertig verchromt ist.
An der Dicke der Chromschicht wurde ja oft gespart, weil ihr Aufbau mit den
damaligen Methoden viel länger dauerte als beim darunter liegenden Nickel.
Ausserdem musste Chrom gegen Devisen importiert werden ...
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Auf der anderen Seite kenne ich Steuersätze mit dieser Form eher aus den 50er-Jahren.
Aber bei hochwertigen Renn- und Sporträdern die individuell gebaut oder aufgebaut wurden,
kamen auch in Deutschland häufig hochwertige Teile aus dem Ausland zum Einsatz.
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Re: Hedda - Arthur Ebert, Berlin 1930er Jahre
Ich frage mich was mit dem Lack ist. Ist der Vorbau mal gelackt worden oder ist das original so ? Ein Sattelgestell kann man sicher schweißen.
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Re: Hedda - Arthur Ebert, Berlin 1930er Jahre
80 Jahre altes Alu schweißen... denn das ist Alu und kein Stahl!
MFG dat IPimpYourFahrrad euer Dave!
Biete Hebie Schlüssel für Bremsanker- oder Speichenschloss
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Re: Hedda - Arthur Ebert, Berlin 1930er Jahre
Selbst wenn man das Gestell schweißen könnte,
glaube ich nicht, dass es dann stabil genug wäre um damit zu fahren.
Aber wie gesagt ich lasse das Rad wie es ist.
Der Vorbau scheint origanl lackiert zu sein.
Wahrscheinlich ist er auch speziell für den Kunden/Kundin angefertigt worden.
So eine kleine Werkstatt hatte wohl keine eigene Galvanik und so hat man ihn einfach schwarz lackiert
glaube ich nicht, dass es dann stabil genug wäre um damit zu fahren.
Aber wie gesagt ich lasse das Rad wie es ist.
Der Vorbau scheint origanl lackiert zu sein.
Wahrscheinlich ist er auch speziell für den Kunden/Kundin angefertigt worden.
So eine kleine Werkstatt hatte wohl keine eigene Galvanik und so hat man ihn einfach schwarz lackiert
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Re: Hedda - Arthur Ebert, Berlin 1930er Jahre
Aber sie konnten die Teile zum Galvaniseur geben. Ich meine zebrakante hat mal von der Erinnerung eines Galvaniseurs berichtet der den ersten Verchromungshype miterlebt hat. Das Publikum wollte alles "Un"mögliche bei ihm verchromen lassen.Flo Freund hat geschrieben: Mi 4. Sep 2019, 16:12 So eine kleine Werkstatt hatte wohl keine eigene Galvanik und so hat man ihn einfach schwarz lackiert
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Re: Hedda - Arthur Ebert, Berlin 1930er Jahre
Helge da hast Du sicher Recht - wurde aber aus irgend einem Grund nicht gemachtterrott hat geschrieben: Mi 4. Sep 2019, 17:58Aber sie konnten die Teile zum Galvaniseur geben. Ich meine zebrakante hat mal von der Erinnerung eines Galvaniseurs berichtet der den ersten Verchromungshype miterlebt hat. Das Publikum wollte alles "Un"mögliche bei ihm verchromen lassen.Flo Freund hat geschrieben: Mi 4. Sep 2019, 16:12 So eine kleine Werkstatt hatte wohl keine eigene Galvanik und so hat man ihn einfach schwarz lackiert

Der Gabelkopf ist ja auch nicht verchromt

Laut dem Stadtadressbuch für 1936 saß Arthur Elberts Fahrradhandlung in der Gelditschstraße 45 in Schöneberg.
Das war ja eher kein Arbeiterbezirk. Am Geld scheint es nicht gelegen zu haben?
Eventuell war Elbert oder sein Kunde sehr pragmatisch?
Wäre ja nicht der einzige Rahmenbauer, der eine etwas eigene Philosophie hatte?
Keine Ahnung - das ist alles hypothetisch und wir werden die Frage wahrscheinlich nie beantworten können

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Re: Hedda - Arthur Ebert, Berlin 1930er Jahre
"Schwarz" hin und her....es ist ein atemberaubendes Radl mit tollen fast einmaligen Details aus dieser Zeit.
Gratuliere!!! ...und würde es auch lassen wie es ist. So hat und so wurde es gelebt und wahrscheinnlich auch geliebt!
VG,
Enno
Gratuliere!!! ...und würde es auch lassen wie es ist. So hat und so wurde es gelebt und wahrscheinnlich auch geliebt!
VG,
Enno
"Die Neugier steht immer an erster Stelle eines Problems, das gelöst werden will."
Galileo Galilei
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