Masovia Export Damenrad Bj. 1940
Verfasst: Di 18. Aug 2020, 15:31
So, es ist vollbracht. Bedingt durch Corona hatte ich mal die Zeit und Motivation mein vor einigen Jahren erstandenes Masovia Export Damenrad aus Estland zu zerlegen, zu warten, zu reinigen und einige wenige Teile wieder zurück in den Ursprungszustand zu bringen. Und danach wieder alles zusammenzubauen.
Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit der Händlermarke Masovia des Großhändlers Todtenhöfer aus Königsberg / Pr. und habe zu dieser unbekannten Marke einiges recherchieren und herausfinden können im Laufe der Jahre und auch unter Mithilfe einiger Mitleser ( v.a. Flo Freund) in diesem Forum. Nachlesen kann man diese Recherchen auf meiner Internetseite: https://masovia-todtenhoefer.jimdofree.com/
Vor ca 3 Jahren konnte ich ein Masovia Export Damenrad in Estland erstehen. Es war auf den Fotos in einem sehr guten und unverbastelten Zustand und ich musste zuschlagen. Das Rad wurde per LKW von Estland nach Deutschland transportiert . Als es bei mir ankam hatte es leider einige Blessuren auf der langen Fahrt erlitten. Der Lenker war auf der linken Seite abgeknickt und der linke Lenkergriff nur noch fragmentarisch vorhanden. Aber ansonsten war es trotzdem in einem sehr guten Zustand für sein Alter. Es muss Jahrzehnte lang geschützt in Estland gestanden haben, und nur wenig gefahren worden sein. Einzig die verchromten Schutzbleche wurden irgendwann mal weiß überlackiert. Zudem kam mir die Lichtanlage erst kürzlich mit NOS Teilen nachgerüstet vor, weil diese so gut wie keine Patina aufwies ( im Gegensatz zu einigen Gebrauchsspuren am Rest des Fahrrads). Hier Bilder des Rads, wie es bei mir ankam: https://historische-fahrraeder.de/2017/ ... -damenrad/
Die überlackierten Schutzbleche habe ich vorsichtig mit einem Abbeizer von dem weißen Lack befreit. Der Chrom war am vorderen Blech nicht mehr der beste, am hinteren aber noch gut erhalten. Leider konnte ich den unter dem Lack befindlichen mittigen, blauen Zierstreifen nur fragmentarisch freilegen. Also habe ich die Bleche bei velo-classic mit einem neuen Zierstreifen in der Art des alten versehen lassen.
Danach folgte eine Totalzerlegung und Reinigung. Beim Aufbau wurden alle Lager inklusive Tretlager neu gefettet, bzw ausgetauscht. Dabei habe ich einige gute Tipps hier im Forum erhalten! Vielen Dank nochmal dafür!
Die originalen Wulstreifen war ebenso noch erstaunlich gut für Ihr Alter erhalten und nicht rissig. Allerdings war der hintere Reifen so abgefahren, dass kaum noch Profil vorhanden war. Da die Reifengröße 28 x 1,70 nicht mehr neu erhältlich ist, habe ich mich nach einigem überlegen dazu entschieden, die originalen Reifen wieder aufzuziehen, da das Rad sowieso mehr stehen als fahren wird. Den hinteren, abgefahrenen Reifen habe ich mit einem guten gebrauchten Wulstreifen in 28 x 1,70 hier aus dem Markt ausgetauscht. Der hatte ein gutes Profil, war aber vom Gummi her doch schon leicht rissig.
Zur Geschichte des Rads kann ich nur sagen, dass es wohl mal von Königsberg ( Ostpreussen) nach Estland an den Großhändler Kr. Saar in Tallinn verkauft worden ist. Dieser Großhändler hat nämlich in estnischen Tageszeitungen damit geworben, Räder der Marke Masovia im Programm zu haben.
Es sind auch noch etliche weitere Masovia Räder in Estland bekannt. Die Schutzbleche und die Westwood Wulstfelgen sind typische Merkmale für estnische Räder aus der Zwischenkriegszeit. Vielleicht kann das Forumsmitglied kass aus Estland noch einiges mehr dazu und zu dem Rad sagen?
Im estnischen Fahrradmuseum in Väätsa steht übrigens ein fast identisches Rad in ähnlichem Erhaltungszustand : https://www.velomuseum.ee/et/masovia_1940
Der einzige Unterschied zu meinem Rad sind die Lenkergriffe. Das in Estland hat Hebie Bakelitgriffe, meines hatte als es bei mir ankam, rechts ein Wolf Bakelitgriff, und links die Überreste eines vermutlich Hebie Bakelitgriffes. Ich konnte nach langem Suchen Anfang des Jahres ein NOS Paar Wolf Bakelitgriffe bekommen, und habe den linken Griff nach dem richten des abgeknickten Lenkers ( dank an mastaace, ich hätte nicht gedacht, dass man diesen Lenker noch richten kann) auf die linke Seite gesteckt. So, aber hier nun die Bilder des gereinigten und gewarteten Rades:
Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit der Händlermarke Masovia des Großhändlers Todtenhöfer aus Königsberg / Pr. und habe zu dieser unbekannten Marke einiges recherchieren und herausfinden können im Laufe der Jahre und auch unter Mithilfe einiger Mitleser ( v.a. Flo Freund) in diesem Forum. Nachlesen kann man diese Recherchen auf meiner Internetseite: https://masovia-todtenhoefer.jimdofree.com/
Vor ca 3 Jahren konnte ich ein Masovia Export Damenrad in Estland erstehen. Es war auf den Fotos in einem sehr guten und unverbastelten Zustand und ich musste zuschlagen. Das Rad wurde per LKW von Estland nach Deutschland transportiert . Als es bei mir ankam hatte es leider einige Blessuren auf der langen Fahrt erlitten. Der Lenker war auf der linken Seite abgeknickt und der linke Lenkergriff nur noch fragmentarisch vorhanden. Aber ansonsten war es trotzdem in einem sehr guten Zustand für sein Alter. Es muss Jahrzehnte lang geschützt in Estland gestanden haben, und nur wenig gefahren worden sein. Einzig die verchromten Schutzbleche wurden irgendwann mal weiß überlackiert. Zudem kam mir die Lichtanlage erst kürzlich mit NOS Teilen nachgerüstet vor, weil diese so gut wie keine Patina aufwies ( im Gegensatz zu einigen Gebrauchsspuren am Rest des Fahrrads). Hier Bilder des Rads, wie es bei mir ankam: https://historische-fahrraeder.de/2017/ ... -damenrad/
Die überlackierten Schutzbleche habe ich vorsichtig mit einem Abbeizer von dem weißen Lack befreit. Der Chrom war am vorderen Blech nicht mehr der beste, am hinteren aber noch gut erhalten. Leider konnte ich den unter dem Lack befindlichen mittigen, blauen Zierstreifen nur fragmentarisch freilegen. Also habe ich die Bleche bei velo-classic mit einem neuen Zierstreifen in der Art des alten versehen lassen.
Danach folgte eine Totalzerlegung und Reinigung. Beim Aufbau wurden alle Lager inklusive Tretlager neu gefettet, bzw ausgetauscht. Dabei habe ich einige gute Tipps hier im Forum erhalten! Vielen Dank nochmal dafür!
Die originalen Wulstreifen war ebenso noch erstaunlich gut für Ihr Alter erhalten und nicht rissig. Allerdings war der hintere Reifen so abgefahren, dass kaum noch Profil vorhanden war. Da die Reifengröße 28 x 1,70 nicht mehr neu erhältlich ist, habe ich mich nach einigem überlegen dazu entschieden, die originalen Reifen wieder aufzuziehen, da das Rad sowieso mehr stehen als fahren wird. Den hinteren, abgefahrenen Reifen habe ich mit einem guten gebrauchten Wulstreifen in 28 x 1,70 hier aus dem Markt ausgetauscht. Der hatte ein gutes Profil, war aber vom Gummi her doch schon leicht rissig.
Zur Geschichte des Rads kann ich nur sagen, dass es wohl mal von Königsberg ( Ostpreussen) nach Estland an den Großhändler Kr. Saar in Tallinn verkauft worden ist. Dieser Großhändler hat nämlich in estnischen Tageszeitungen damit geworben, Räder der Marke Masovia im Programm zu haben.
Es sind auch noch etliche weitere Masovia Räder in Estland bekannt. Die Schutzbleche und die Westwood Wulstfelgen sind typische Merkmale für estnische Räder aus der Zwischenkriegszeit. Vielleicht kann das Forumsmitglied kass aus Estland noch einiges mehr dazu und zu dem Rad sagen?
Im estnischen Fahrradmuseum in Väätsa steht übrigens ein fast identisches Rad in ähnlichem Erhaltungszustand : https://www.velomuseum.ee/et/masovia_1940
Der einzige Unterschied zu meinem Rad sind die Lenkergriffe. Das in Estland hat Hebie Bakelitgriffe, meines hatte als es bei mir ankam, rechts ein Wolf Bakelitgriff, und links die Überreste eines vermutlich Hebie Bakelitgriffes. Ich konnte nach langem Suchen Anfang des Jahres ein NOS Paar Wolf Bakelitgriffe bekommen, und habe den linken Griff nach dem richten des abgeknickten Lenkers ( dank an mastaace, ich hätte nicht gedacht, dass man diesen Lenker noch richten kann) auf die linke Seite gesteckt. So, aber hier nun die Bilder des gereinigten und gewarteten Rades: